Sach ma …, warum steht eigentlich immer dieser eine Satz am Ende der Medikamentenwerbung?
„Zu Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.“ Als ob man sich freiwillig die Zeit nimmt, in der Apotheke Schlange zu stehen – hinter Leuten, die mit ihrem Rezept 48 Minuten eine Diskussion über den Selbstbehalt führen (mit einem Tempo, bei dem man das Gefühl hat, die bewegen sich rückwärts) –, um zu fragen: „Entschuldigung, macht das Mittel Blähungen oder explodiere ich nur beim Niesen?“
Das klingt ja so, als wäre der Apotheker eine Art wandelnder Beipackzettel. Wobei, mal ehrlich: Wer hat jemals einen Beipackzettel komplett gelesen? (Ja, ich meine die winzige Schrift, bei der selbst Adler ins Grübeln kommen, ob sie vielleicht ’ne Brille brauchen.) Da steht alles drin: von „gelegentlich Schwindelgefühl“ bis zu „in seltenen Fällen spontaner Regenbogenkot“. (Okay, letzteres nicht – aber zuzutrauen wär’s.)
Der Mythos der Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind der kleine Reminder des Universums: „Alles hat seinen Preis.“ Willst du den Schnupfen loswerden? Super, aber vielleicht wachsen dir dann Haare auf den Knöcheln. (Was allerdings praktisch ist, falls du mal die Glatze obenrum kaschieren musst.)
Nehmen wir mal Aspirin. Es ist das Multitool unter den Tabletten: Kopfweh, Fieber, Herzinfarkt – Aspirin macht das alles weg. Und manchmal auch deine Magenschleimhaut. Aber wer braucht schon eine vollständige Magenschleimhaut, wenn er dafür einen halben Marathon schmerzfrei laufen kann? (Gut, ich nicht. Aber jemand vielleicht.)
Der Arzt: Ein Experte mit Humor
Und dann gibt’s ja den Arzt. Der steht da mit seiner Expertise, seinem weißen Kittel und einem Stift, mit dem er ein Rezept in einer Schrift verfasst, die eher wie ein Testbild für Analphabeten wirkt. Fragt man ihn nach Nebenwirkungen, sagt er oft sowas wie: „Ach, das ist völlig harmlos.“ – Ja klar, „harmlos“ wie ein Kaktus im Bett, wenn du dich umdrehst.
Übrigens: Wusstest du, dass Ärzte laut Statistik jeden dritten Tag jemandem eine unnötige Operation empfehlen? Nicht aus Bosheit – einfach, weil sie sonst ihren nächsten Golfurlaub absagen müssen. (Ich glaube, das steht auch irgendwo in der „Hippokratischen Golf-Charta“.)
Die Apotheker: Wissenschaftler oder Alchemisten?
Und dann haben wir die Apotheker. Die stillen Helden des Gesundheitswesens. Es gibt zwei Sorten von ihnen: Die einen sind nett und erklären alles bis ins Detail – inklusive, warum du deine Tabletten nicht zusammen mit Grapefruitsaft nehmen darfst. (Spoiler: Weil Grapefruitsaft alles schlimmer macht, außer den Geschmack von Grapefruitsaft.)
Die anderen Apotheker hingegen murmeln nur was wie „Maximal dreimal täglich“, während sie eine Mischung aus Sorge und Mitleid in ihren Augen haben. (Wobei ich glaube, die schauen einfach nur auf die Krankenkassenkarte und denken sich: „Armer Tropf.“)
Die wahre Anekdote des Lebens
Und jetzt schließt sich der Kreis: Neulich fragte ich meinen Apotheker, ob es ein Mittel gegen meine Schlaflosigkeit gibt. Er sagte: „Natürlich, aber Vorsicht, das macht eventuell süchtig.“ Ich meinte: „Kein Problem, ich bin schon süchtig nach Kaffee, Netflix und dem Gefühl, im Supermarkt den Kassenzettel zu kontrollieren.“ Er lachte und sagte: „Dann empfehle ich Ihnen einfach, gar nicht zu schlafen. Sie verpassen weniger.“
In diesem Sinne: Zu Nebenwirkungen fragt ihr bitte wirklich euren Arzt oder Apotheker – oder besser gleich die Schwiegermutter. Die hat zu allem ’ne Meinung, und das kostenlos.