Hyperhidrose – oder: „Von Pfützen und Perspektiven“

Sach ma …, hast Du schon mal das Gefühl gehabt, Du schwitzt mehr als ein Eiswürfel in der Sahara?

Nein, ich meine jetzt nicht das normale „Oh, ich bin mal kurz die Treppe hochgelaufen“-Schwitzen, sondern dieses gnadenlose Dauerfeuer, bei dem man sich fragt, ob der eigene Körper vielleicht heimlich ein Planschbecken betreibt. Willkommen in der Welt der Hyperhidrose! (Kleiner Fun Fact: Das Wort kommt aus dem Griechischen – „hyper“ für „übermäßig“ und „hidros“ für „Schweiß“. Die alten Griechen wussten eben, wie man Leiden poetisch klingen lässt.)

„Warum so nass? – Der Schweiß kennt keine Pause“

Hyperhidrose bedeutet: Dein Körper schwitzt einfach. Punkt. Und zwar unabhängig davon, ob Du gerade einen Marathon läufst, auf der Couch liegst oder im Kühlschrank sitzt. (Ja, es gibt Menschen, die das ausprobiert haben. Spoiler: Hat nichts gebracht.) Die Schweißdrüsen arbeiten auf Hochtouren, obwohl kein Hitzealarm herrscht. Das ist ein bisschen so, als ob Dein Auto den Scheibenwischer einschaltet, obwohl es nicht regnet. Nur dass Du hier keinen Hebel hast, um den Mist abzustellen.

„Primär, sekundär – und völlig egal, Hauptsache trocken!“

Es gibt zwei Arten von Hyperhidrose: die primäre und die sekundäre. Klingt wie Schulnoten, ist aber viel unangenehmer. Bei der primären Hyperhidrose weiß niemand so genau, warum Dein Körper denkt, er sei ein Wasserfall. Meistens betrifft es die Hände, Füße oder Achseln. (Fachleute nennen das übrigens „fokale Hyperhidrose“, aber mal ehrlich, wenn man schwitzt, klingt „fokal“ auch nicht besser.) Die sekundäre Hyperhidrose hingegen hat einen Grund: Hormone, Medikamente oder Krankheiten wie Diabetes. Und während die Ärzte nach dem „Warum“ suchen, stehst Du in der Pfütze.

„Der Alltag als Tropfenfänger“

Das Leben mit Hyperhidrose ist … sagen wir mal, eine feuchte Herausforderung. Du willst jemandem die Hand geben? Viel Glück! Die meisten ziehen ihre Hand zurück, als ob Du ihnen ein Aal reichen würdest. Touchscreens? Ein Albtraum. Und dann die Kleidung! Weißt Du, was der größte Feind von Menschen mit Hyperhidrose ist? Hellgrau. Denn hellgrau zeigt Schweißflecken besser als ein Regenradar im Wetterbericht. (Pro-Tipp: Schwarz oder Weiß tragen. Da sieht man nichts. Außer Du sitzt im Hochsommer in der Sonne. Dann sieht man alles.)

„Schweiß als Leistungssport“

Wusstest Du, dass der Mensch bis zu vier Liter Schweiß pro Stunde produzieren kann? Das ist mehr als die tägliche Wasseraufnahme vieler Leute. Bei Hyperhidrose geht das natürlich schneller. Da schwitzt Du morgens schon beim Gedanken daran, später eventuell schwitzen zu müssen. (Statistik am Rande: Etwa 3 % der Weltbevölkerung leiden an Hyperhidrose. Das klingt wenig, aber das sind immerhin 240 Millionen Menschen. Eine feuchte Masse, wenn man so will.)

„Was hilft? – Von Botox bis Alufolie“

Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen. Die schlechte: Keine davon ist perfekt. Botox-Injektionen? Funktioniert, aber kostet. Medikamente? Helfen, aber machen müde. Und dann gibt es noch diese elektrischen Geräte, die Deine Schweißdrüsen mit mildem Strom schocken. (Ich nenne das liebevoll „Elektrogrill für die Haut“.) Oder die gute alte Alufolie für die Schuhe – kein Witz, manche schwören darauf. Aber das Beste? Antitranspirant mit Aluminiumchlorid. Das verstopft die Schweißdrüsen. Praktisch, oder? (Nein, es ist nicht dasselbe wie Alufolie. Ich hab gefragt.)

„Lach nicht, das ist Wissenschaft!“

Das Verrückte ist: Schwitzen ist eigentlich lebenswichtig. Es reguliert Deine Körpertemperatur und schützt Dich vor Überhitzung. Aber bei Hyperhidrose läuft das System Amok. Stell Dir vor, Dein Thermostat heizt die Wohnung auf, obwohl draußen 35 Grad sind. Genau das passiert hier. Dein Körper denkt, er tut Dir einen Gefallen, dabei willst Du nur, dass er aufhört. (Wusstest Du übrigens, dass Kamele kaum schwitzen? Ihr Trick: Sie speichern Wasser besser. Vielleicht sollten wir uns da was abgucken.)

„Von Pfützen und Perspektiven“

Hyperhidrose ist lästig, ja. Aber weißt Du was? Es macht Dich auch zu einem wandelnden Gesprächsstarter. „Warum ist Dein Hemd nass?“ – „Ich bin ein Mensch. Wir sind 70 % Wasser, und ich bringe meine Quote halt aktiv ein.“ Humor hilft, ehrlich. Und die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Es gibt Foren, Selbsthilfegruppen und Ärzte, die das Problem ernst nehmen. Und bis dahin: Antitranspirant, Taschentücher und eine gute Portion Gelassenheit. (Denn Stress macht’s nur schlimmer. Danke, Körper, für diese Ironie.)

„Zurück zum Eiswürfel“

Erinnerst Du Dich an den Eiswürfel in der Sahara? Der hat’s im Vergleich zu uns Hyperhidrose-Helden leicht. Denn anders als wir hat er keine Schweißdrüsen. Aber hey, wer will schon ein Eiswürfel sein? Wir sind lebendig, einzigartig und ein bisschen … feucht. Und solange es Witze über schwitzige Hände gibt, werden wir lachen. Mit Pfütze oder ohne.