Dann man tau – oder: „Die plattdeutsche Antwort auf Prokrastination“

Sach ma, … warum sagt man eigentlich „Dann man tau“?

Du kennst das: Irgendwo im Norden Deutschlands, wo der Wind steifer ist als ein frisch gestärktes Hemd, sagt plötzlich jemand: „Dann man tau!“ Und zack – alle fangen an, irgendwas zu machen. Ohne Diskussion. Ohne Nachfragen. Einfach los. Doch warum? Was bedeutet das eigentlich? Und vor allem: Warum klingt das so, als hätte es was mit Seefahrt oder Wattwürmern zu tun?

Setz dich fest in den Ohrensessel, schnapp dir ’ne Tasse Tee – oder noch besser ’nen ordentlichen Grog – denn heute tauchen wir tief ein in die Welt eines der urigsten norddeutschen Sprüche.

Die Bedeutung: Ein norddeutsches „Auf geht’s!“

„Dann man tau!“ bedeutet so viel wie „Dann mal los!“, „Auf geht’s!“ oder „Ran an die Arbeit!“. Es ist also die norddeutsche Variante von „Nicht lang schnacken, Kopp in’ Nacken!“ – nur etwas höflicher.

Der Spruch ist nicht nur eine Aufforderung, sondern auch eine Art mentaler Startknopf. Er signalisiert: Jetzt wird nicht mehr gequatscht, jetzt wird gemacht. Man könnte also sagen, „Dann man tau!“ ist die plattdeutsche Antwort auf Prokrastination.

Die Herkunft: Plattdeutsch und die Seefahrt

Die Wurzeln des Ausdrucks liegen im Plattdeutschen, dieser herrlich rustikalen Sprache, die klingt, als hätte jemand Hochdeutsch mit einer Prise Seeluft, Fischbrötchen und einer frischen Brise Nordsee gewürzt.

  • „Dann“ bedeutet hier dasselbe wie im Hochdeutschen – es leitet eine Handlung ein.
  • „Man“ ist eine Abschwächung oder Verstärkung, ähnlich wie unser „mal“ („Mach mal!“).
  • „Tau“ stammt aus dem plattdeutschen Wort „tau’n“, was „tun, machen, anfangen“ bedeutet.

Zusammengefasst heißt „Dann man tau!“ also nichts anderes als „Dann mal machen!“ – und das mit norddeutscher Effizienz und Pragmatik.

Aber warum klingt das so maritim?

Nun, Plattdeutsch war lange Zeit die Sprache der Seefahrer, Fischer und Hafenarbeiter. Und wenn du mit ’nem Fischkutter in die Nordsee rausfährst, bleibt nicht viel Zeit für lange Diskussionen.

Deshalb haben sich in der maritimen Arbeitswelt viele kurze, knackige Befehle etabliert. Wer schon mal auf einem Segelschiff war, kennt das: „Leinen los!“, „Backbord voraus!“, „Tampen dicht!“ – keine langen Reden, sondern klare Ansagen.

Und genau aus dieser Welt stammt auch „Dann man tau!“ – eine schnelle, klare Aufforderung, die kein Pardon für Bummelei lässt.

Aber Moment! Heißt es nicht „Denn man tau“?

Nope! „Dann man tau“ ist korrekt.

Warum? Weil „Dann“ eine Folgerung oder einen Impuls beschreibt („Dann los!“), während „Denn“ kausal wäre („Weil los!“), was ja nun wirklich keinen Sinn ergibt.

Natürlich gibt es auch einige Nordlichter, die „Denn man tau“ sagen – aber das ist wie zu behaupten, dass es „wegen dem Wetter“ heißt statt „wegen des Wetters“. Man kann es machen, aber die alten Seebären runzeln dann missbilligend die Stirn.

Also: „Dann man tau“ – und nix anderes!

Wann benutzt man es?

Der Ausdruck ist wunderbar vielseitig einsetzbar. Hier ein paar Beispiele:

  1. Im Job:
    • Chef: „Die Deadline ist morgen!“
    • Mitarbeiter: „Dann man tau!“ (und endlich anfangen)
  2. Beim Umzug:
    • Kumpel: „Das Sofa muss in den vierten Stock.“
    • Du: „Dann man tau!“ (und hoffen, dass es passt)
  3. Beim Sport:
    • Trainer: „Noch zehn Kilometer laufen!“
    • Mannschaft: „Dann man tau!“ (innerlich weinend)
  4. Beim Bierholen:
    • Kumpel: „Hast du noch was da?“
    • Du: „Nö, aber ich geh los. Dann man tau!“

Kurz gesagt: Immer wenn’s losgehen soll, passt „Dann man tau!“ perfekt.

Warum dieser Spruch so norddeutsch ist

Der Ausdruck steht sinnbildlich für das norddeutsche Wesen:

✅ Direkt und ohne Umschweife

✅ Praktisch und ergebnisorientiert

✅ Ohne überflüssiges Drama

✅ Und mit einer ordentlichen Prise hanseatischer Gelassenheit

Denn während andere erst mal eine WhatsApp-Gruppe gründen, eine PowerPoint-Präsentation erstellen und ein Meeting ansetzen, sagen die Norddeutschen einfach: „Dann man tau!“ – und machen’s einfach.

Persönliche Anmerkung: Meine eigene Verbindung zu „Dann man tau!“

Interessanterweise komme ich selbst gar nicht von der Küste, aber ich kenne diesen Ausdruck noch gut aus meiner Kindheit. Mein Großvater hat ihn häufig benutzt, und so ist er mir wohl unbewusst in den Sprachgebrauch übergegangen. Es war eine dieser Redewendungen, die man einfach übernimmt, ohne groß drüber nachzudenken – bis man plötzlich feststellt, dass man gar nicht genau weiß, woher sie ursprünglich kommt. Und jetzt weiß ich’s – und du auch! 😊

Ein Fazit in norddeutscher Kürze

„Dann man tau!“ ist der perfekte Spruch für alle, die keine Lust auf lange Diskussionen haben. Kurz, knackig und effektiv. Ein Ausdruck, der nicht nur sprachlich, sondern auch philosophisch die norddeutsche Mentalität perfekt widerspiegelt: Nicht schnacken – machen!

Also, worauf wartest du noch? Dann man tau! 🚀

Sach ma … hast du auch genug von unnötigem Gerede und endlosen Diskussionen? 🤯⚓
Dann bist du offiziell bereit für „Dann man tau!“ – den plattdeutschen Turbo gegen Prokrastination. Ob im Job, beim Sport oder beim Umzug – dieser Spruch steht für norddeutsche Effizienz und macht einfach Schluss mit Aufschieben.
👇Teile diesen Artikel mit allen, die beim nächsten „Müsste man mal machen …“ einfach loslegen sollen! 
🤓✨

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