Sach ma, … weißt Du noch, wie das damals war, als man Bolchen geschenkt bekam?
Bolchen, jawohl! Nicht Bonbons, nicht Drops – Bolchen. Ein Wort, das klingt wie aus einer verstaubten Süßwarenwerbung von 1938, vorgetragen von einem schnauzbärtigen Herrn mit Hosenträgern und unerklärlich guter Laune. „Kommen Sie, meine Damen und Herren, greifen Sie zu! Bolchen – die süße Freude für Groß und Klein!“ Heute hört man das kaum noch. Aber damals, in meiner Kindheit – wir reden hier von den frühen 70ern, als es noch mehr Bolchen als Apps gab – da war das ein Wort, das ganz selbstverständlich über die Lippen kam.
Die süße Kunst des Bolchenschenkens
Ein Bolchen zu bekommen, war ein Fest. Kinder, die ein Bolchen in der Hand hielten, waren wie Gollum mit dem Ring, nur in Zucker. Und Bolchen kamen in einer unendlichen Vielfalt daher: Fruchtig, würzig, minzig – manchmal sogar mit einem Kern, der aussah, als hätte man ihn aus einem Experimentallabor gestohlen. Aber niemand fragte nach den Zutaten. Heute undenkbar! Da scrollt man bei jedem Snack erstmal die Zutatenliste durch wie ein Steuerberater beim Jahresabschluss. Damals? Egal. Hauptsache süß. Und wenn die Oma ein Bolchen aus ihrer Handtasche kramte, dann war das ein magischer Moment. (Fun Fact: Omas Handtaschen enthielten mehr Bolchen als Schokolade. Und mehr Staub als Ordnung.)
Woher kommt das Wort „Bolchen“ eigentlich?
„Bolchen“ ist eines dieser Wörter, die nach Heimat klingen – wie „Plörre“, „Muckefuck“ oder „Schlawiner“. Es stammt vermutlich aus dem Niederdeutschen. Die Endung „-chen“ weist auf etwas Kleines hin, etwas Liebevolles, Süßes. Es war also nicht nur ein Bonbon, sondern ein Bolchen – ein mit Herz verschenktes Stück Glück. Und das Wort selbst war schon Musik in den Ohren: „Willste ein Bolchen?“ – eine Frage, die kein Kind jemals verneinen konnte. (Nebenbei: Studien belegen, dass Kinder damals bis zu 63 % mehr Freude aus einem einzigen Bolchen zogen als heutige Kinder aus einem neuen iPhone. Ist aber nicht repräsentativ, weil’s meine Studie ist.)
Bolchen und der Zeitgeist
Bolchen waren auch ein bisschen rebellisch. Warum? Weil sie sich jeglicher Exklusivität verweigerten. Während Pralinen immer so taten, als wären sie der Oscar der Süßwaren, waren Bolchen das schnörkellose Gegenstück. Keine Goldfolie, kein Firlefanz – einfach nur Zucker mit Geschmack. Wenn Bonbons die Dinnerparty im Smoking sind, dann sind Bolchen das Picknick im Park.
Und heute? Bolchen sind vom Aussterben bedroht. Das Wort – nicht die Süßigkeit. Die gibt’s noch, aber wir nennen sie Bonbons oder, ganz hip, „Candy“. Bolchen? Höchstens noch in einer niederdeutschen Kneipe oder als Aufmacher für einen nostalgischen Artikel wie diesen.
Der Zauber der Erinnerung
Doch ich sag Dir, wenn Du heute irgendwo „Bolchen“ sagst, dann passiert etwas Magisches. Die Augen der älteren Generation fangen an zu leuchten, als hätten sie einen verborgenen Schatz entdeckt. Und die jüngeren Leute? Die gucken wie eine Kuh vorm neuen Tor und fragen: „Bol-what?“ – Ein perfekter Moment, um ihnen zu erklären, dass Bolchen nicht nur ein Wort ist, sondern ein Stück Lebensgefühl.
Ein letzter Griff in die Bolchentüte
Weißt Du, was mir am meisten an Bolchen fehlt? Das Rascheln der Tüte. Dieses unverkennbare Geräusch, wenn die Oma tief in die Tasche griff und man wusste: Gleich kommt ein Bolchen. Manchmal war’s zerbrochen, manchmal klebte’s ein bisschen – aber es war immer das Beste, was der Moment hergab. Und genau das war der Zauber.
Am Ende bleibt die Frage: Wer nutzt das Wort noch? Vielleicht sollten wir es wiederbeleben. Einfach mal zum Spaß, einfach mal aus Nostalgie. Stell Dir vor, Du gehst in den Supermarkt und fragst: „Wo haben Sie die Bolchen?“ – Die Verwirrung der Verkäufer wäre unbezahlbar. Und vielleicht, ganz vielleicht, fängt ein älterer Kunde neben Dir an zu lächeln.
Sach ma, … willst du wirklich, dass das Wort „Bolchen“ einfach so verschwindet? 🍬🤔
Jetzt, wo du weißt, dass Bolchen mehr sind als nur Süßigkeiten – nämlich ein Stück Kindheit, Nostalgie und das geheime Passwort zur Omas Handtasche – ist es nicht deine Pflicht, diesen Zauber zu bewahren?
Stell dir vor, wie viele Menschen gerade ahnungslos „Bonbon“ sagen, ohne zu wissen, dass sie eigentlich Bolchen meinen! Oder wie viele ältere Herrschaften schmunzeln würden, wenn sie das Wort wieder hören.
Also, sei kein Bolchen-Muffel – teile diesen Artikel mit deinen Freunden! 🚀 Vielleicht bekommst du ja sogar die legendäre Antwort: „Oh mein Gott, daran hab ich ewig nicht mehr gedacht!“
👇 Hier klicken und Bolchen wieder groß machen! 🍭✨