Autoscooter – oder: „Die Kunst des Rammens“

Sach ma …, bist du mal richtig elegant aus einem Autoscooter ausgestiegen?

Du weißt schon, so mit Anmut, wie eine Gazelle, die auf Rollschuhen eine Rampe runterfährt? Nein? Ich auch nicht. Der Autoscooter – das war doch in den 70ern und 80ern der Ort, wo Körperphysik auf pubertierende Nervosität traf. Ein bisschen wie die Schulhofpause, aber mit Strom und Haftpflichtversicherung. Und der Geruch von Zuckerwatte und verbranntem Gummi hing in der Luft wie ein schlecht geöltes Parfüm der großen Freiheit.

Die Arena der coolen Kids

Der Autoscooter war mehr als nur ein Fahrgeschäft, er war die soziale Arena unserer Jugend. Wer da cool war, war überall cool. Es ging nicht ums Fahren – Quatsch, dafür hatte man doch später den Golf II vom großen Bruder. Es ging darum, gesehen zu werden. Die Jungs trugen enge Schlaghosen, die an den Schienbeinen saßen wie eine zweite Haut, und die Mädchen hatten diese Frisuren, die aussahen wie frisch geföhnt und dann mit Haarspray in Beton verwandelt.

Die Musik war mindestens so laut wie die eigenen Hormone. Status Quo, Boney M. oder „Born to Be Alive“ – die Soundkulisse war eine akustische Zeitmaschine. Und dann dieses Mikrofon-Gekrächze des Scooterbetreibers, das die Atmosphäre komplett machte: „So, meine Damen und Herren, jetzt geht’s looos! Noch einsteigen, bevor die wilde Fahrt beginnt!“ Das klang immer ein bisschen so, als hätte jemand versucht, gleichzeitig Ansagen zu machen und einen Kaugummi aufzulösen.

Die Kunst des Rammens

Das eigentliche Ziel beim Autoscooter war ja nie, „sicher“ zu fahren. Man wollte rammen. Am besten jemanden, den man mochte, denn das war in den 70ern die subtile Version eines „Ich hab dich gern“. Es gab immer diese eine Gruppe von Typen, die man den „Chaoten-Squad“ nennen könnte. Die hatten den Scooter so im Griff, dass sie rückwärts fuhren, während sie eine Cola in der Hand hielten. Das war die höchste Form des Respekts.

Und natürlich gab es auch den einen oder anderen, der so gefahren ist, als hätte er seinen Führerschein in der Lotterie gewonnen. Am Lenkrad wild hin- und herreißend, dabei die Zunge zwischen den Zähnen – man sah ihnen an: „Fahrtechnik ist overrated.“

Die große Liebe auf der kleinen Fläche

Ach, und dann dieser Moment, wenn man mit jemandem zusammenstößt, den man heimlich toll fand. Plötzlich hielten beide an, sahen sich an, und für einen Sekundenbruchteil war die Welt still. Dann ein nervöses Kichern und ein „Upsi, war keine Absicht!“. Klar war’s Absicht. Der Autoscooter war Tinder der 70er, nur mit Stromschienen und ohne Swipe.

Der Betreiber: Halbgott in Blau-Overalls

Der Typ, der den Autoscooter bediente, war immer eine Mischung aus Schiedsrichter und DJ. Meistens trug er so einen dunkelblauen Overall und hatte eine Zigarette im Mundwinkel. Seine Aufgabe war es, die kleinen Staus in der Mitte zu entwirren und Leuten, die sich im Kreis drehten, einen Schubs zu geben – dabei war er das Idol aller Jungs. Einmal sagte einer zu mir: „Wenn ich groß bin, werd ich auch Autoscooter-Mann!“ Das war ein Berufswunsch mit Stil.

Das Ende der Fahrt

Dann kam der Moment, wo das Licht flackerte und die Musik langsam verstummte. „Die Fahrt ist zu Ende, bitte aussteigen!“ – Was immer bedeutete: „Vergesst eure Würde nicht, wenn ihr über den Rand klettert.“ Die Mädchen machten das elegant, während wir Jungs meist wie unfreiwillige Stuntmen aussahen. Und dann stand man da, auf dem Festplatz, die Wangen rot vom Adrenalin, und überlegte: „Noch eine Runde? Oder erstmal eine Bratwurst?“

Die Anekdote zum Schluss

Einmal hatte ich es geschafft, rückwärts zu fahren – für genau fünf Sekunden. Dann krachte ich mit so einem Typen zusammen, der aussah, als hätte er seit seiner Geburt darauf gewartet, mich zu rammen. Ich stieg aus, wankte zum Rand und hörte den Betreiber sagen: „Haste gut gemacht, Junge!“ Es war Ironie pur. Aber für mich war’s der Ritterschlag.

🚗⚡ Sach ma …, erinnerst Du Dich noch an Deine epischen Autoscooter-Momente? 🎡🔥

Der Autoscooter war der ultimative Sozial-TÜV für unsere Jugend. Wer hier cool war, war überall cool. Es ging nicht ums „Fahren“ – Quatsch! Es ging darum, wer die wildesten Manöver draufhatte, die beste Lederjacke trug und am lautesten Status Quo mitsingen konnte. 🤘

👉 Rammbock-Romantik: Wer Dich mochte, fuhr Dich um.
👉 Die Halbgötter im Blaumann: Der Scooter-Betreiber war der heimliche Held.
👉 Der Ausstieg: Gazelle? Eher betrunkener Pinguin auf Eis.

Und jetzt mal ehrlich: Wer konnte rückwärts fahren UND dabei eine Cola halten? 🏆

👇 Teile diesen Beitrag mit allen, die beim Autoscooter mehr gefühlt haben als beim ersten Kuss! 😆🚙💨

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