Sach ma …, hast du auch sofort einen Ohrwurm, wenn jemand „Manamana“ sagt?
Dieses völlig unschuldige Wort, das wie der Auftakt zu einem geheimnisvollen Zauberspruch klingt, ist in Wahrheit die Eintrittskarte in die unendliche Wiederholungsschleife deines Hirns. „Manamana“ – und schon ist es vorbei. Das Gehirn hat sich einen eigenen DJ engagiert, der nichts anderes spielt. Aber keine Sorge, du bist nicht allein. Millionen Menschen weltweit teilen dein Schicksal, und schuld daran ist – natürlich – die Sesamstraße.
Die Geburt eines Ohrwurms: Wie „Manamana“ die Welt eroberte
Man könnte meinen, das Lied sei eine originelle Kreation der Sesamstraße. Aber nein! Ursprünglich stammt „Mah Nà Mah Nà“ (ja, das ist der korrekte Titel) aus einem italienischen Film von 1968 – einer Dokumentation über schwedische Erotikfilme. Ja, richtig gelesen. Nichts mit Kinderspaß und Puppentheater, sondern eher … nun ja, „Erwachsenenunterhaltung“. Das erklärt vermutlich auch, warum das Lied so ansteckend ist – eine gewisse Würze hat es ja.
Dann kam 1969 die Muppet Show und hat das Lied in die Sesamstraße exportiert. Und da saß es wie ein perfekt gepasster Hut auf dem Kopf von ein paar ulkigen Puppen. (Erinnerst du dich an diese zottelige, orange-pinke Kreatur mit den seltsamen Augen? Die, die permanent „Doo-doo-doo-doo“ wiederholte? Genau, die!)
Warum wir nicht widerstehen können: Die Psychologie hinter dem Lied
Warum bleibt dieses Stück so gnadenlos hängen? Ganz einfach: Es ist eine geniale Mischung aus Wiederholung und Unvorhersehbarkeit. Das „Doo-doo-doo-doo-doo“ setzt sich so fest wie Kleber, während das „Manamana“ dazwischen ein befreiendes Ventil ist. Wissenschaftler nennen das den „Earworm-Effekt“. (Kein Witz: Es gibt wirklich Studien dazu! Laut einer britischen Untersuchung sind 90 % der Menschen anfällig für Ohrwürmer, und „Manamana“ gehört zu den Spitzenreitern.)
Aber Vorsicht: Ohrwürmer sind nicht nur lästig, sondern auch evolutionär nützlich! Sie helfen uns, Muster zu erkennen und zu behalten – ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen wir uns merken mussten, ob das Gebrüll des Löwen zweimal oder dreimal kam. Nur dass wir heute eben mit Melodien kämpfen statt mit Raubkatzen.
Ein Lied, das Grenzen überwindet
Was „Manamana“ wirklich bemerkenswert macht, ist seine Universalität. Keine Sprache, kein Text, keine Barriere – jeder versteht es. Kinder, Erwachsene, sogar dein Hund fängt an zu wackeln, wenn er es hört. In einer Welt, in der alles kompliziert wird, ist „Manamana“ wie ein kurzer Urlaub im Land der Einfachheit. Es braucht keine Übersetzung, keine Erklärung. Es ist einfach da – wie die Sonne oder die Steuererklärung, nur wesentlich angenehmer.
Zeitgeist und Meme-Kultur: Der Evergreen in der digitalen Welt
Heutzutage hat sich „Manamana“ wie ein Chamäleon angepasst. Du findest es als Meme, Remix, Klingelton, ja sogar als Soundtrack für unzählige TikToks. Und jedes Mal, wenn jemand „Manamana“ in einem Video verwendet, spürt man: Das ist ein kleines Stück Kindheit, das plötzlich in unsere übererwachsene Welt tritt und für einen Moment alles einfacher macht.
Der Kreislauf des Lebens – und des Liedes
Lustigerweise endet alles da, wo es begann: mit dem Refrain. „Manamana“ hört nie wirklich auf. Es ist ein bisschen wie das Huhn-und-Ei-Problem, nur in musikalischer Form. Man singt es, jemand anders fängt an, und plötzlich hast du eine ganze Gruppe von Leuten, die wie hypnotisiert vor sich hin summt.
Eine Anekdote am Rande
Weißt du noch, wie wir in der Einleitung über diese italienische Dokumentation gesprochen haben? Ich habe mal versucht, den Originalfilm zu finden. Keine Sorge, nur aus rein wissenschaftlichem Interesse. Aber das Internet warf mir nur seltsame Blicke zu und meinte: „Lieber nicht, mein Freund.“ Trotzdem: Der Gedanke, dass ein Klassiker der Kindheit aus einer solchen Quelle stammt, hat schon was von einem sehr schrägen Familiengeheimnis, oder?